So fing alles an
Die Geschichte des Skiverein Hindelang e.V.
Die nachfolgende Darstellung über die Anfänge des Skilaufs im Ostrachtal gab einer der alten Skipioniere des Allgäus, der Carl Waibel aus Oberdorf, bei einem „Huigarte“ mit Architekt Herbert Arnold, ebenfalls aus Bad Oberdorf. Und so erzählt er:

„Im Jahre 1892 hatte der sportbegeisterte Arzt von Hindelang, Dr. Ludwig Gerl, der Vater des bekannten Prof.Dr.Gerl, bzw. Großvater des Wettläufers Dr. Dieter Gerl, ein Buch erworben mit dem Titel „Auf Schneeschuhen durch Grönland“, von Fridtjof Nansen. Angeregt hierdurch ließ er sichaus Norwegen ein Paar derartiger Schneeschuhe senden. Als dann der Winter kam, wurden hinter Gerls Haus die ersten Versuche durchgeführt. Da Gerl zufolge eines Fußleidens den Schneeschuhlauf praktisch nicht selbst ausprobieren konnte, holte er den damaligen Vorturner Luitpold Agerer und mich. Die Schneeschuhe entsprachen grundsätzlich der heutigen Form, hatten jedoch stärker nach oben gebogene Spitzen. Vorn waren sie breit und nach hinten gleichmäßig schmal auslaufend. Die Bindung bestand aus Rohr und Riemen und ein langer Bambusstecken vervollständigte die Ausrüstung.

Es waren ungefähr 40 cm Neuschnee gefallen und als wir mit den Schneeschuhen zu gehen versuchten, bildeten sich große Pappschneeballen unter unseren Skiern, so dass wir recht unbeholfen herum stapften und uns die Sache ziemlich umständlich und unbequem erschien, denn mit unseren bekannten Schneereifen waren wir doch viel beweglicher, insbesondere beim Umkehren. Nach längeren, vergeblichen Versuchen kamen wir zu dem Entschluss:

„Des ischt amol nix!“

Und wir stapften weitere Jahre mit unseren Schneereifen….

Erst etwa 10 Jahre später, im Jahre 1902, erhielten die Versuche den richtigen Boden, als Rudolf Herz aus Immenstadt uns in der Nähe der alten Jochstraße zeigte, wie man mit diesen Schneeschuhen bequem die Berge hinab fahren konnte. Das imponierte uns schon mehr. Kurz entschlossen behielten wir die Schneeschuhe vom Herz hier und ließen uns vom Wagner Brutscher in Hindelang gleiche anfertigen.

Von da ab befanden wir uns im Banne des Skilaufs. Mein treuer Gefährte Sebald Schofer und ich begannen Touren zu fahren und wir konnten die Wochenenden kaum erwarten, um auf unseren Skiern durch die majestätische Pracht unserer herrlichen, unberührten Winterlandschaft zu gleiten. Jede Bergbegeisterung war eine Erstbesteigung und unsere Touren waren Entdeckungsfahrten im wahrsten Sinne des Wortes. Zuerst war es das Gebiet bei der Hornalpe, der jetzigen Bergstation des neu erbauten Sesselliftes, dann das Gelände in Oberjoch, Iseler, Ponten usw., wo unsere Skispuren sich abzeichneten. Kein Berg war vor uns mehr sicher. Übernachtungs- und Ausgangsstation war oft die Vordere Wiedhagalpe, die wir eines Tages zu unserem Erstaunen infolge einer Lawine um 50 Meter verschoben vorfanden.

In Erinnerung ist mir auch noch folgendes Erlebnis: Die Abfahrten machten uns immer einen Mordsspaß und so war es selbstverständlich, immer idealere und waghalsigere Hänge zu finden. Eines Tages fuhren wir in der Mulde zwischen Ponten und Stuiben in Richtung Schattwald ab. Die einen stemmten den Stock kräftig zur Seite und die anderen ritten auf ihm munter zu Tal. Es begann eine tüchtige Hetze, denn ein jeder wollte zuerst bei einem Glas Tiroler Roten in Schattwald sitzen. Hatte sich einer zu viel vorgenommen, musste er dies mit einem Sturz büßen; dann lachten die anderen und wollten diese wiederum aufholen, ereilte sie das gleiche Schicksal und so kam es, dass wir wie die Schneemänner alle zugleich Einzug hielten. Hier kam uns in Schattwald der alte Tiroler Jäger Rief mit den Worten entgegen:

„Jo mei, d`Hindelanger sind`s!“

Weil wir über seine Begrüßung ziemlich erstaunt waren, schilderte er uns, wie er auf einmal oben am Ponten kleine sich bewegende Punkte gesehen und gleich sein Fernglas herbeigeholt habe. Als er erkannte, dass die Punkte Menschen waren, habe er gerufen:

„Wenn die dao ra wend, sind se hi!“

Ungläubig schüttelte er noch den Kopf und klopfte uns auf die Schultern, als ob er sich überzeugen wollte, dass wir doch „Irdische“ waren.

Neben Waibel und Schofer gehörten zu diesen ersten Skipionieren des Ostrachtales Josef Schmid, Alois Weber, Albert Brutscher, Josef Herz und Baptist Haberstock. Eine kleine Schar war es, die sich dem Skifahren verschrieb und den Wintersport im Ostrachtal heimisch machte.

„Wilde Rotte“, „Schneeziachar“, „d`Brettleshupfar“, „Schileggl“ und „Brettlesmarder“ verspottete man sie. Aber es folgten die schneereichen Winter 1907 und 1908, in welchen erst die Verwendung der Ski so richtig zur Geltung kam und damit wurde auch der Wert der Bretter allgemein als sehr praktisch anerkannt. Immer mehr wurden Anhänger des Skisports und so allmählich verstummte auch das Gerede über die „Schileggl“ und ähnliches.

Die größte Hetz war natürlich immer eine Bergabfahrt, weil jeder so recht und schlecht geradeausfahren musste, bis ein Sturz seine Abfahrt beendete. Unfälle gab es aber trotzdem verhältnismäßig wenig, wenn auch die Kameraden Kagerer und Schofer Beinbrüche erlitten. Dies konnte aber der Begeisterung keinen Abbruch tun. Hindelang war plötzlich im Gespräch, „dass der Skisport hier besonders aufkomme“ und so war es nicht verwunderlich, dass der Touringclub München im Jahre 1910 unter der Leitung von Mathias Zdarsky aus Lilienfeld den ersten Skikurs durchführte mit etwa 40 Teilnehmern. Dies war natürlich für die Hindelanger eine ganz besondere Chance und der Großteil der Sportbegeisterten machte ebenfalls mit und gewann viel an Neuigkeit und Skitechnik dazu. Gleichzeitig wurden die Skibücher von Bilgeri und Paulke populär, die manchem das noch fehlende Wissen vermittelten. Und so wuchs die Begeisterung an der neuen Sportart immer mehr, was schließlich im Spätherbst 1910 zur ersten Besprechung und dann zum Zusammenschluss sämtlicher Rodler und Skifahrer des Verschönerungsvereins zu einer Wintersportabteilung unter der Leitung von Carl Waibels führte.

Der zukünftige SVH war geboren.

Das neue Abzeichen des „Schneeschuhvereins Hindelang“
Chronik

1911: Am 19. November wird die Wintersportabteilung als „Schneeschuhriege“ dem TV Hindelang angeschlossen. Riegenführer wird Josef Schmid. (Für die Mitglieder der Schneeschuhriege gelten wie schon in der Wintersportabteilung die Satzungen des Allgäuer Skiverbandes.) Carl Waibel hält noch zu Weihnachten einen Skikurslehrgang ab. Seine Mitstreiter: Josef Herz, Luis Weber und Josef Schmid. Fleißig waren sie, unsere Pioniere, denn bis April führten sie über 15 Skitouren durch.

1912/13: Außer bei internen Sportveranstaltungen haben die „jüngeren“, wie Luis Herz, Josef Wittwer und Sepp Rist beachtliche Erfolge anlässlich der Allgäuer Skimeisterschaften erzielt.

1913/14: „Se händ a Sprungschonz böut!“

1914: Damals schreibt der Chronist: „Der Ausbruch des Krieges und damit die furchtbaren und schrecklichen Folgen haben uns die Hoffnung und Freude auf den edlen Skisport in den kommenden Wintern vollständig entrissen. „

1915-18: Wegen der andauernden Einberufungen zum Heeresdienst, waren nun auch unsere letzten Mitglieder fern der Heimat.

1918/19: Der Chronist: „Der Skisport lebt wieder auf und unsere Bergeshöhen können sich der alten und treuen Besucher wieder erfreuen.“ Auch werden wieder, wie früher, kleinere und größere Touren durchgeführt.

1919/20: Riegenobmann Sebald Schofer erreicht für die Schneeschuhriege größere Selbstständigkeit und damit die Bildung eines Ausschusses. Die 5. Allgäuer Verbandswettläufe werden in Hindelang durchgeführt. Die Disziplinen sind: Langlauf, Hindernislauf (wegen Regen – damals schon – ausgefallen) und Sprunglauf. Von 82 Teilnehmern sind 35 Hindelanger.

1921/22: Die Schneeschuhriege trennt sich am 13. November 1921 vom Turnverein und macht sich als „Schneeschuhverein Hindelang“ selbständig. Erster Vorsitzender wird Sebald Schofer.

1922/23: Der Schneeschuhverein sprengt alle Grenzen und umfasst bereits 200 Mitglieder. Luis Herz gewinnt – die Titelsammlung beginnt – die Bundeswettläufe um die Meisterschaft von Schwaben. Sepp Rist entscheidet den Hindernislauf bei den Allgäuer Skiverbandswettläufen in Immenstadt für sich.

1923/24/25: Unsere Hindelanger erringen den Wanderpreis als beste Deutsche Vereinsstaffel.

1925/26: Der Wanderpreis für das Vereinsskispringen (Goldener Ski) wurde zum Dritten Mal – also endgültig – von Luis Herz gewonnen. Im Staffellauf des ASV ist die Hindelanger Mannschaft zum zweiten Mal siegreich.

1926/27: Dem SV Hindelang wird die Ausrichtung der Allgäuer Skimeisterschaft übertragen, wobei erstmalig ein Damenlauf durchgeführt wird. Dazu der Chronist: „Der Damenlauf wirkte sich auf die Zuschauer äußerst humorvoll aus. Der Lauf war für das zarte Geschlecht wohl etwas zu schwierig und hatte dadurch unzählige Stürze zur Folge.“

1927/28: Erstmalig wird eine Geschäftsstelle errichtet.

1928/29: Die in den letzten Jahren so erfolgreiche Staffel des SV Hindelang wird diesmal in Oberstaufen „nur“ dritter. Der damalige Chronist: „ Gegen das Berufsläufertum, wie es München besitzt, können unsere Leute nicht mehr kämpfen.“

1929/30: Die Jugendarbeit wird von wackligen Beinen auf eine solide Basis gestellt. 121 Jugendliche treten dem Verein bei. Der Verein umfasst somit nun schon sage und schreibe 288 Mitglieder.

1930/31: Karl Koller kehrt als Schwäbischer Meister 1931 von der Meisterschaft aus Isny zurück. Er gewinnt auch das Eröffnungsspringen auf der neuerbauten Sprungschanze mit sagenhaften 37 Metern.

1931/32: Schlechte Schneeverhältnisse! Noch nie ein Problem für den SV Hindelang gewesen! Die Allgäuer Skimeisterschaften mussten zwar nach Oberjoch verlegt werden, konnten aber reibungslos durchgeführt werden. Das Präparieren der Sprungschanze wurde erst möglich, als die Motorspritze von Bad Oberdorf eingesetzt wurde. So kennen wir unseren SVH!

1932/33: Besonders erwähnenswert ist hier die Erstellung der Abfahrtsstrecke Ochsenalp – Luitpoldbad.

1933/34: Karl Koller wird Schwäbischer und Tiroler Landesmeister, die Staffel des SVH gewinnt die Schwäbische Meisterschaft.

1934/35: Der Beginn einer großen Rennserie – die Abfahrtsstrecke Iseler Oberjoch wird als Standardstrecke festgelegt. Ebenso die Bedingungen zur Erlangung des Standardabzeichens.

1935-39: Die Standardläufe werden zum festen Bestandteil im Terminkalender des SVH. Gleiches gilt für die Tatsache, dass die Hindelanger Allgäuer Meisterschaften übernehmen, die andernorts wegen Schneemangel nicht durchgeführt werden können (siehe Allgäuer Skimeisterschaft 1936). Der Leser wird im hinteren Teil der Festschrift noch öfters auf diesen Zusammenhang stoßen. Luis Herz legt nach fünfzehnjähriger Tätigkeit sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Nachfolger wird am 16. November 1938 Karl Koller. Bei der Weltmeisterschaft in Zakopane läuft Leonhard Bach als Mitglied der Deutschen Staffel auf seiner Teilstrecke Bestzeit.

1939/46: Infolge des Krieges ist eine normale Vereinstätigkeit nicht mehr möglich.

Das 1935 eingeführte Standard-Abzeichen, dass in Bronze, Silber und Gold verliehen wurde

1946/47: Da der Reichsbund für Leibeserziehung nicht mehr existiert, erhält der Verein einen neuen Namen. Die neue Bezeichnung: Skiverein Hindelang e.V., Erster Vorsitzender wird Franz Hartmann. Der Bau einer neuen Schanze wird nicht nur einfach beschlossen, sondern auch Heini Klopfer mit der Planung beauftragt. Am 22. März 1947 wird Franz Scholl zum 1 Vorsitzenden gewählt. Eine neue Satzung wird beschlossen und das Sonderzeichen für besondere Leistungen beim Standardlauf („Goldene Tanne“) eingeführt.

1947-50: Dem Verein gehören nunmehr schon wieder 209 Mitglieder an. Am 5. Dezember 1948 wird Karl Koller 1.Vorsitzender. Hurra! Die neue Schanze ist fertig gestellt. Nochmals Hurra! Evi Lanig wird Bayrische Jugendmeisterin im Abfahrtslauf – noch nicht genug: Albert Mohr wird Bayrischer Meister in der Staffel.

1950-52: Der Titelreigen geht weiter:

  • Albert Mohr: Deutscher Meister über 15 km und in der Staffel
  • Evi Lanig: Bayrische Jugendmeisterin im Abfahrtslauf und der alpinen Kombination
  • Karl Zillibiller: Bayrischer Jugendmeister ebenfalls im Abfahrtslauf und der alpinen Kombination
  • Reinhold Karg: zum dritten Mal Allgäuer Meister im Nordischen Skilauf

Angesichts dieser Titelflut ist es nicht verwunderlich, dass 5 Mitglieder des Vereins für die Olympiaauswahl nominiert werden. (siehe unsere Titelträger + Alois Harrer). Der bisherige Vorstand Karl Koller wird zum 1. Vorsitzenden des ASV berufen. 1952 wird darum Georg Scholl 1. Vorsitzender des SVH. Hans-Peter Lanig steht seiner erfolgreichen Schwester in nichts nach – er wird Bayrischer Meister im Abfahrtslauf.

1952/53: Auch wenn es allmählich den geneigten Leser nerven könnte, aber die Titelserie reißt nicht ab:

Evi Lanig: Deutsche Meisterin im Abfahrtslauf und Deutsche Jugendmeisterin im Slalom
Albert Mohr: erneut Deutscher Meister mit der Staffel
Peter Schenk: Deutscher Jugendmeister im Abfahrtslauf
Hans-Peter Lanig: Bayrischer Jugendmeister in der alpinen Kombination
So ganz nebenbei: in der Jahreshauptversammlung 1952 wird ernsthaft über die allgemein aufkommende „Pistenraserei“ geklagt.

1953/54: Adolf Meier wird 1. Vorsitzender. Aufgrund von weiteren Meistertiteln erhält Evi Lanig den Goldenen Ski des DSV. Hans-Peter wird im Abfahrtslauf Deutscher Meister

1954/55: Auch in dieser Saison gingen die Deutschen Meistertitel an die Geschwister Lanig. Karl Zillibiller ergänzte die Erfolgsserie durch den Deutschen Meistertitel im Riesenslalom. Die Sportpresse schreibt: „Hindelanger Titelträger beherrschen den Jenner!“

1955-1958: Ein Schwerpunkt der folgenden Winter war der inzwischen legendäre Osterriesentorlauf (Vorläufer der Weltcuprennen). Die schon obligatorischen Meistertitel von den bereits mehrfach genannten Rennläufer, entnehme der geneigte Leser bitte der im Anhang befindlichen Meisterliste!

1958/59: Hannes Lanig wird 1958 1. Vorsitzender des SVH. Ebenfalls in diesem Jahr erhält auch dessen Bruder Hans-Peter den „Goldenen Ski“ des DSV. Alois Haberstock wird Bayerischer Jugendmeister im Sprunglauf. Der Verein weist stolze 344 Mitglieder auf – nicht zu vergessen zusätzlich noch 232 Jugendliche! Dieser enorme Mitgliederanstieg lässt für die Zukunft hoffen – Sie werden sehen!

1959/60: Hans-Peter Lanig gewinnt die Silbermedaille in der Abfahrt in Squaw Valley und den 3. Platz in der Dreierkombination der Weltmeisterschaft.

1960/61: Hans-Peter Lanig erhält das Silberne Lorbeerblatt und – wer hätte das gedacht – der Verein feiert sein 50. Jubiläum! Axel Lanig wird Deutscher Jugendmeister in Slalom, Riesenslalom, Abfahrtslauf und der alpinen Kombination!!

1961/62: Schon wieder ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Der SV Hindelang führt die Deutschen Alpinen Skimeisterschaften durch.

1962-66: Dieter Fersch wird 1962 sowohl Bayrischer als auch Deutscher Jugendmeister im Slalom. Diesen Titeln fügt er im Folgejahr noch vier weitere hinzu. Aufgepasst! Erstmals taucht ein sogenanntes „FIS-Rennen“ im Veranstaltungskalender des SVH auf.

Die nächste Titelsammlung gefällig?

  • Rudi Schalber wird Deutscher Jugendmeister im Abfahrtslauf
  • Sepp Heckelmiller gewinnt die Bayrische Meisterschaft in Abfahrt und Riesenslalom – und im Jahr darauf den Slalomtitel der „Bayrischen“

1971-76: Karl Koller Junior wird neuer 1. Vorsitzender. Unabhängig davon steht das Jahr 1971 unter dem Zeichen von Veranstaltungsausfällen. Bis auf den Vereinslanglauf beim Giebelhaus, mussten alle anderen Veranstaltungen abgesagt werden. Der schlechteste Winter seit Jahren!! Sepp Heckelmiller nimmt 1972 zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teil und erhält für seine Erfolge (erfolgreichster Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften 1974) den „Goldenen Ski“.

Nach längerer Zeit wird wieder ein internationaler Nachtlanglauf durchgeführt. Erstmalig ist die Veranstaltung eines Volkslaufes vom Jochpass zum Gaichtpass. Bei dem zur Eröffnung der neuen Nachtloipe durchgeführten Langlauf um den Hindelanger Bergkristall, der fast die gesamte Nationalmannschaft am Start sieht, wird erstmalig das von Else Turk gespendete elektronische Zeitnahmegerät eingesetzt. Erwähnenswert sind die 600 Teilnehmer am Jugendskitag! Wer sich so um seinen Nachwuchs bemüht, braucht sich um den Erfolg nicht zu sorgen.

1976-79: Der Skiverein Hindelang lässt aber auch keine Sportart aus. So hatte er zum Beispiel im Jahre 1977 – zusammen mit dem Schützenverein – die Deutsche Biathlon Meisterschaft durchgeführt. Der SVH beteiligt sich erfolgreich an der Fuchsberger Fernsehshow „Auf Los geht’s Los!“ und erzielt durch diese eineinhalbstündige Fernsehübertragung für die Gemeinde einen unbezahlbaren Werbeeffekt! Else Turk spendet erneut für den Verein – und zwar den legendären Sportbus „ELSE“! Trotz extrem schlechter Witterungsbedingungen ließ sich der Skiverein Hindelang nicht davon abhalten, erstmals einen Freestyle Worldcup auszurichten.

1979-82: Die gesamte Deutsche Nationalmannschaft der Herren war am Start des FIS-Rennens (Slalom und Riesenslalom) am Oberjoch. Otto Weber wird am 04. November 1980 neuer 1. Vorsitzender. Anlässlich eines FIS-Damenrennens am Iseler hat der Technische Delegierte den SVH für weitere internationale Veranstaltungen empfohlen. Die Mitgliederliste umfasst zur Versammlung im November 1981 591 Mitglieder. Der Freestyle Weltcup wird zum festen Bestandteil des jährlichen Veranstaltungsprogramm.

1982/83: Am Iseler ließen unsere rührigen Sportwarte eine neue FIS-Strecke homologieren. Der Sportwart Nordisch bemüht sich mit einem Kraftakt um einen Neuaufbau des nordischen Skilaufes im Verein.

1984/85: Dank des Sponsorings der Raiffeisen Bank Hindelang wurde der „Ostrachtal-Raiffeisen-Cup Alpin“ ins Leben gerufen. Peter Endras – langjähriger Trainer der deutschen Nationalmannschaft in den Technikdisziplinen wird Nationaltrainer der Schweden.

Schon sind wir im Jahre 1986…

Für den Leser dieser Chronik mag es dann doch ein wenig ermüdend werden, Jahr für Jahr zu erfahren, welche Veranstaltungen der Skiverein durchgeführt hat. Probieren wir es – natürlich chronologisch – ein wenig anders. Klar sollten Sie wissen, dass 1986 Hans Heim 1. Vorsitzender worden ist. Die Veranstaltungspläne zeigen „ Business as usual!“ – nein nicht ganz. In den Jahren 1986 bis 1988 taucht erneut der Freestyle Weltcup auf. Natürlich auch, wie schon in der Vergangenheit, FIS-Damen Skirennen – und erstmals wieder – eine Neuauflage des Standardlaufes ( mit ca. 80 Teilnehmern). Die Durchführung der Württembergischen Sparkassenmeisterschaften etabliert sich ebenfalls im Veranstaltungskalender. Nicht zu vergessen das 1987 der Verein eine Geschäftsstelle im Feuerwehrhaus eröffnete. Mit „Anrufbeantworter“, wie Schriftführer Peter Kremsreiter, stolz berichtete.

Das Jahr 1989, einer der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte? Ohne Zweifel „Ja“. Am Oberjoch fand die 2. Freestyle Weltmeisterschaft statt! Warum die Zweite? Die erste WM hat Hindelang gegen Jean Cloud Killy und französisches Geld verloren – deutsche Wertarbeit war da wohl nicht genug. Aber, wie gesagt 1989 war es dann soweit. Über 15.000 Zuschauer beim Kunstspringen, jeweils tausende von Zuschauern beim Buckelpisten fahren und beim Skiballett. Täglich ca. 1 Stunde Live-Übertragungen (in alle Welt), das waren wohl alle Anstrengungen wert, um dieses Großereignis trotz äußerst widriger Wetterbedingungen reibungslos über die Bühne zu bringen. Dass diese Sportart olympisch wurde, ist nicht zuletzt den Weltcupveranstaltungen am Oberjoch zu verdanken. In diesem Zusammenhang gilt es ein „Hohes Lied“ zu singen. Es gilt ein dickes Lob auszusprechen an die vielen Helfer, die für eine Brotzeit und in guten Jahren für ein Taschengeld unermüdlich auf den Strecken tätig waren: „DANKE!“

1989 wurde erstmals ein Mountainbike-Rennen veranstaltet, worauf auf Anregung von Goffy Kaufmann eine Mountainbike-Abteilung gegründet wurde.

1990 wurde Gerhard Kölbl zum 1.Vorsitzenden gewählt.

Aufgepasst: Mira Kuisle wird die erfolgreichste Deutsche Jugendliche im Biathlon!

Was geschieht mit einem Verein, der keinen 1.Vorsitzenden zu der 1992 anstehenden Neuwahl finden kann? Soll man resignieren?? Alles hinschmeißen? Alles aus, nach über 80 Jahren? Oder sollte man gar etwas ganz Neues versuchen? Und das bei „deane g`stärgrindiga Hindelôngar“! Bei der Versammlung wurde ein neues Konzept vorgelegt. Nicht ein erster Vorsitzender sollte es sein, sondern 3 Ressortleiter. Diese waren: Monika Berwein-Schmid, Christl Brutscher und Willy Kandler. Die dazu notwendige Satzungsänderung für die Lösung mit den drei Häuptlingen wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig angenommen. Dass die Schwierigkeiten im Funktionärswesen, über die wohl jeder Verein zu klagen hat, keine Auswirkungen in der Nachwuchsarbeit zeigten, beweist folgendes:

Robert Füss wird 1992 Allgäuer Schülermeister Alpin und Mira Kuisle wird bayrische Meisterin im Biathlon, zweite und dritte bei der „Deutschen“ und qualifiziert sich für die Junioren-Weltmeisterschaft.

Es ist erfreulich, dass der Sportwart Alpin (Karl Stich) für die Jahre 1993 und 1994 folgendes verkünden konnte: 50 Kinder am Rennbetrieb beteiligt – und zwar an 18 Rennen über die Grenzen des Ostrachtales hinaus, aber überwiegend im Allgäu!

Ebenso erfreulich ist, dass der Sportwart Nordisch (Hartmut Waibel) von 15 Kindern berichten konnte, die an der Allgäuer Langlauf-Minitournee teilnahmen.

Das ist höchst erfreulich!! Wie sagt man so schön: „Die sind weg von der Strasse!“ Die Gefahr, dass sie in späteren Jahren in bedenklichen Zustand auf Bahnhofsvorplätzen angetroffen werden, besteht wohl nicht mehr.

1993 verabschiedet sich der Freestyle Weltcup mit einer letzten Veranstaltung von Hindelang. Schon lange war nicht mehr die Rede von Deutschen Meistern aus den Reihen des SV Hindelang. Keine Bange!

Im Jahr 1996 wird Mira Kuisle Deutsche Meisterin im Biathlon.

Ebenfalls im Jahr 1996 kehrte der SV Hindelang wieder zu seiner alten Satzung zurück. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde Kaspar Scholl gewählt. Es ist im Nachhinein müßig, darüber zu diskutieren, warum der Versuch eines neuen Konzeptes gescheitert ist. Tatsache ist, dass die damalige Lösung den Verein über eine sehr schwierige Zeit hinweg gerettet hat.

Wir sind im Zeitraum 1996 / 1997
Nur um einmal kurz zu veranschaulichen, welche Bandbreite der SV Hindelang zusammen mit seinen Helfern abdeckt, lesen Sie und staunen Sie:
  • 21./22.12.1996: Snowboard Europacup
  • 03.01.1997: Raiffeisencup 1. und 2.Lauf
  • 05.01.1997 ASV Atomic-Cup
  • 11.01.1997: Hornerrennen Vorderhindelang
  • 12.01.1997: Rodelrennen Bad Oberdorf
  • 18.01.1997: Alpiner Vergleichskampf Hindelang-Tannheim
  • 26.01.1997: Allgäuer Latschenkiefer Skitrail Marathon
  • 30.01.1997: Skimeisterschaften der Berufsfeuerwehren
  • 08.02.1997: Raiffeisencup 3. Lauf
  • 11.02.1997: Grauschimmelderbie
  • 14.02.1997: Nordische Vereinsmeisterschaft
  • 15.02.1997: Ostrachtalcup
  • 18.02.1997: Landesentscheid Ski Alpin der Schulen
  • 22.02.1997: Skijugendtag (ca. 350 Teilnehmer)
  • 01.03.1997: Württembergische Sparkassenmeisterschaften
  • 02.03.1997: Alpine Vereinsmeisterschaft

Dies war nur ein Auszug aus dem Terminplan des Vereins – aber bleiben wir im Jahr 1997. Der Sportwart Alpin (Seppi Holzheu) berichtet, dass 70 Kinder am Training teilnehmen. Hey – da war doch noch was! 1993 waren es schon 50 Kinder und 1997 70 Kinder (nur Alpin). Von wegen uns laufen die Mitglieder weg! Reicht es, wenn wir den Nachwuchstrainern „Danke“ dafür sagen? Weitergehende Vorschläge (Spenden) werden vom Skiverein Hindelang gerne angenommen!

Auffallend bei der Durchsicht der Veranstaltungspläne ist die Tatsache, dass immer wieder FIS-Rennen für Damen und Herren auftauchen. Der nationale Verband (DSV) und auch der internationale Verband (FIS) sollten schon mal darüber nachdenken, ob der SV Hindelang nicht für noch größere Aufgaben geeignet ist (Weltcup)!?

Was machen denn die Mountainbiker? Wie vorne gelesen wurde die Abteilung 1989 gegründet und leset und staunet im Jahre 2000 wurde Pius Vögele 5. bei der Deutschen Meisterschaft.

Glaubt ja nicht, dass im nordischen Bereich nichts los war. Beispiel gefällig? In der Saison 1999 / 2000 belegten die Nachwuchslangläufer des SV Hindelang bei verschiedenen Veranstaltungen 12 (in Worten zwölf) 1. Plätze, von den fünf 2. Plätzen ganz zu schweigen.

Im Jahr 2001 wurde ein „normales“ Veranstaltungsprogramm abgewickelt. Doch was heißt „normal“? 18 Rennen sind eine Beanspruchung der Helfer, die weit über das „NORMAL“ hinausgeht. Zitat des rührigen 1. Vorsitzenden Kaspar Scholl aus der Generalversammlung: „ Der Aufwand der ehrenamtlichen Helfer geht bisweilen bis an die Grenze der Belastbarkeit – ich ermahne die Kritiker, die Dinge nicht zu zerreden, sondern vielmehr tatkräftig mitzuhelfen!“

So ganz nebenbei im Jahr 2001 hat der Skiverein Hindelang auch ein Europacup Herren-Rennen abgewickelt. Dies zur vollsten Zufriedenheit ganz besonders von Seiten der Teilnehmer.

Die Leser gelüstet es nach einem Deutschen Meister aus den Reihen des SV Hindelang? Keine Bange – da ist er schon: 2004 Deutscher Jugendmeister in der Abfahrt – Hannes Wagner! Doch dazu später noch mehr. Von den Kleinen gar nichts? Weit gefehlt! Hans-Jörg Füss wird Allgäuer Schülermeister im Riesenslalom.

Ein kurzer Blick zum Biathlon: Florian Müller belegte in der Saison 2002 / 2003 in der Bayrischen Rangliste den 4. Platz.

Im Dezember 2005 wurde am Oberjoch das Alpine Trainingszentrum des Allgäuer Skiverbandes (ATA) eröffnet. Ein herausragendes Ereignis für den Wintersport im Ostrachtal und darum auch für den SV Hindelang.

Auch wenn es nach Wiederholung klingt, für die Saison 2004 / 2005 halten wir hier den Trainingsbesuch unserer Kinder fest:

  • 80 Kinder Alpin
  • 30 Kinder Nordisch
  • 40 Kinder Mountainbike

Dazu passt der Tiefschlag aus der Politik: Die Übungsleiterzuschüsse werden gekürzt!! Überall muss gespart werden. Wirklich überall? Man fängt halt bei denen an, die sich nicht wehren können!

Im Jahr 2006 wurden auf der Rennstrecke des ATA`s sieben FIS-Rennen durchgeführt. Irgendwo fallen witterungsbedingt FIS- oder Europacup-Rennen aus – kein Problem – das ATA und der Skiverein Hindelang übernehmen! Der SV Hindelang ruft und seine zahlreichen Helfer stehen bereit. Ein wahrlich herausragendes Beispiel für örtlichen Zusammenhalt!!

Für diesen Zusammenhalt spricht auch die jährliche Durchführung der Württembergischen Sparkassenmeisterschaften mit ca. 1000 Teilnehmern auf zum Teil 4 Rennstrecken! Ein Ereignis, dass auch der Vereinskassier zu würdigen weiß!

Im Biathlon wird Florian Müller Jugendmeister im Sprint.

Die Schülerbiathletin Magdalena Maugg erreicht drei 1. Plätze im Bayerncup.

Das war`s aber noch lange nicht! Sie erinnern sich an Hannes Wagner, 2007 wird er Deutscher Meister in der Abfahrt – im Jahr 2008 gewann „unser Hannes“ drei Deutsche Meistertitel bei den Senioren und zwar im Super-G, in der Abfahrt und auch in der Super Kombination. Er setzt sogar noch einen drauf – im Jubiläumsjahr gelang es dem Hannes zum 3.Mal, den Titel des Deutschen Meisters in der Abfahrt für sich zu entscheiden. Inzwischen fährt Hannes Wagner auch Weltcupabfahrten.

Übrigens: im Jubiläumsjahr zählt der Verein 698 Mitglieder. Durch die langjährige hervorragende Arbeit unserer Trainer mit Cheftrainer Michl Renn, konnten im letzten und im Jubiläumsjahr die beiden höchsten Schülerrennserien Alpin in den Klassen S12 uns S14 gewonnen werden. Der SVH stellt 1/3 der Rennläufer im Oberallgäuer Schülerkader Alpin, sowie die Hälfte bei der Rennschule Allgäu.

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